Wie weit ist die KI-Entwicklung im Layoutdesign?
Wie können wir künstliche Intelligenz in unsere Arbeit als Designer mit einbinden?
Künstliche Intelligenz umgibt uns allgemein schon seit langer Zeit – ob als Sprachsteuerung unserer Handys oder in Navigationssystemen. Wir befassen uns gerade ganz konkret mit der Frage, ob oder ab wann eine KI bereits jetzt unseren Arbeitsalltag als Kreative erleichtern kann?
Was absehbar ist: Wir werden mit der gezielten Anwendung einer KI innerhalb einer Designsoftware die Möglichkeit erlangen stupide Fleißarbeit zu verkürzen und uns mehr dem großen Ganzen, der kreativen Arbeit selbst widmen können. Um es mit Apple-Chef Tim Cooks Worten auszudrücken: „KI-Design wird es den Kreativen erlauben, sich auf ihre genuinen Aufgaben zu konzentrieren.“
Doch starten wir am Anfang. Was kann KI bereits und was wird sie absehbar können?
Mit KI kann man Musik komponieren, Möbel designen, Layouts erstellen und Produkte optimieren. Die personalisierten Empfehlungen, auf beispielsweise Streamingplattformen, werden uns ebenfalls mithilfe einer KI ausgespielt. Mit sogenannten Deepfakes kann man realistisch Gesichter auf Fotos oder Videos setzen.
Es wird möglich sein, dass die KI durch die Eingabe von bestimmten Parametern vollständige Layouts entwickelt. So bräuchten wir z.B. keine Corporate-Design-Manuals mehr, weil die KI unseren Bedarf ermittelt und das passende Layout ausspielt, gebunden an die zuvor definierten Styleguide-Parameter. Aktuell nutzt DHL bereits ein solches KI-basiertes Tool. Strichpunkt entwarf einen Layout Creator, mit dem man ganz einfach und intuitiv weltweit Layouts entwickeln kann. Innerhalb von kürzester Zeit spielt einem das Tool diverse Varianten aus. Das ermöglicht DHL ein konsistenten Markenauftritt, der unabhängig von Agenturen ist.
Im Produktdesign ist es gängig, mit künstlicher Intelligenz zusammenzuarbeiten. Das gelingt, weil der Computer nicht als passiv wahrgenommen wird, sondern er mithilfe von Algorithmen und Cloud-Computing Designlösungen vorschlägt und somit ein Arbeiten Hand in Hand stattfindet. Das nennt sich „generatives Design“ oder „generative Gestaltung“.
Adobe https://www.adobe.com/de/sensei.htmlSensei
Adobe wird ein neues Tool rausbringen, welches sich Adobe Sensei nennt. Das ist ein KI gesteuertes Tool, das man innerhalb der Adobe Programmen wie Photoshop verwendet. Das Tool lernt die eigene Arbeitsweise zu verstehen, so dass bei z.B. einer Postergestaltung schon gleich passende Textlayouts vorgeschlagen werden. Mit Sensei wird es möglich sein, ein Layout mit nur einem Klick auf verschiedene Formate zu übertragen. Besonders ist außerdem, dass sich Adobe Sensei sprachsteuern lässt.
Doch bleiben wir bei der Postergestaltung. Es wird möglich sein, dass wir unsere Skizze einfach in Photoshop ziehen, Sensei die einzelnen Elemente erkennt und uns maßgeschneidertes Bildmaterial aus der eigenen Bibliothek und Stockgalerien vorschlägt. Die einzelnen Elemente kann Photoshop dann natürlich selber freistellen. Hinzu kommt, dass man die einzelnen Elemente dann auch noch ganz einfach bearbeiten kann. So wie das Verflüssigen auf Photoshop kann man dann z.B. Köpfe neigen oder Gesichtszüge verändern.
Dass wir demnächst nicht mehr stundenlang Haare selber freistellen müssen und dass intelligente neue Funktionen hinzukommenwerden ist klar.
Außerdem wird es viele neue Filter geben, aktuell meist noch in der Beta Version. Es wird möglich sein Dinge aus Videos einfach rauszuschneiden. Das ermöglicht uns eine völlig neue Bildbearbeitung.
Schon bereits veröffentlicht ist der „Himmel austauschen“ Filter. Photoshop erkennt den Himmel, sodass man ihn einfach austauschen unsd bearbeiten kann. Das besondere hier ist, dass sich die Farbgebung des Himmels auch direkt im ganzen Bild anpasst. Wenn man also beispielsweise lieber einen Sonnenuntergang als Himmel haben möchte und sich ein passendes Bild ausgesucht hat, dann taucht Photoshop den Rest des Bildes in eine orange Sonnenuntergang Stimmung. Andere bereits erschienene KI-basierte Filter findet man bei den Filtern unter “Neural Filter”.
Spannend klingt das neue Bedienfeld „Entdecken“: es enthält zahlreiche Tools und Tipps, mit denen wir schneller arbeiten können. Es nutzt künstliche Intelligenz, um Empfehlungen zu geben, die auf uns und unsere Arbeit zugeschnitten sind. Mit Ein-Klick-Aktionen kommen wir schneller zu Ergebnissen, sodass uns mehr Zeit für das bleibt was am wichtigsten ist – Kreativität.